Ein kurzer Zeitraffer skizziert die außergewöhnliche Situation, in der sich die Maturanten des technischen Aufbaulehrganges im Schuljahr 2019/20 wiederfanden.
Anfang März wurde der erste wichtige Meilenstein in der Projektphase abgehalten. In der Zwischenpräsentation wurde der aktuelle Projektstand präsentiert und ein Ausblick über die geplante Projektarbeit gegeben. Zu diesem Zeitpunkt ahnte noch niemand, wie außergewöhnlich diese Projektarbeiten wohl werden würden …
Am 13.03.2020 stand es fest – der Unterricht wird in der gewohnten Form nicht weitergeführt, unsere Maturanten verabschieden sich ins „Homeoffice“, wie sie es immer wieder nannten. Aber für wie lange, zwei Wochen, bis zu den Osterferien – keiner hatte nur den Funken einer Idee, wie lange diese außergewöhnliche Situation andauern würde. Eines stand zu diesem Zeitpunkt aber für den Projektbetreuer fest: Der vorgegebene Zeitplan sollte auf alle Fälle eingehalten werden.
Es wurden noch Projektziele und Aufgabenverteilungen besprochen, sichergestellt, dass die notwendigen Programme für die Erstellung der Projektpläne, Renderings, Images, Programme für die Erstellung von Ausschreibungen bzw. für die bauphysikalischen Berechnungen, auf den privaten Laptops der Maturanten korrekt arbeiten und dann wurden die Schüler nach Hause entlassen.
Die Projektabwicklung im System „Building-Information-Modeling“ (BIM) war für die Maturanten neu – aber gerade in dieser Situation eine zielführende Herausforderung. Dies wurde zu einem wirklichen Praxistest für die BIM-Technologie im technischen Aufbaulehrgang.
Durch den Einsatz von zahlreichen Medien, wie Telefonie, Mail, WhatsApp, Teamviewer und nicht zuletzt die Software Teams, konnten die Schüler ihre Projekte, die sich allesamt mit der Entwicklung von effizienten Gebäudehüllen auseinandersetzen, optimal auf die zu erfüllenden Aufgaben hin abstimmen.
Es wurden dabei vor allem die statischen, bauphysikalischen und energetischen Rahmenbedingungen bearbeitet, sowie die ästhetischen und konstruktiven Ansprüche der Architektur berücksichtigt.
Durch die Projektierung der Gebäudehüllen mit dem Verfahren BIM (Building Information Modeling) konnte effizient, auch über eine große Distanz, im Team an den Projekten gearbeitet und sogar der ursprüngliche Terminplan für die Projektphase – zumindest für den Betreuer in gewohnter Weise - eingehalten werden.
Durch die Einführung der BIM-Arbeitsweise konnten die praktischen und theoretischen Anforderungen im aktuellen Fassadenbau vermittelt, entsprechende Lösungskompetenzen bei der architektonischen Konstruktion und Gestaltung erarbeitet und zumindest als digitaler Zwilling die Projekte auch mit Distanz digital realisiert werden.
Unsere Maturanten konnten sich so in außergewöhnlichen Zeiten den Weg in den Beruf als Fassadenplaner oder -bauer, Projektsteuerer, Bauleiter oder in ein weiterführendes Studium erarbeiten!
Videos zu "Take a Brake" und "Pölven".
Bericht: DI Christian Widmann
Bilder: Renderings Projektarbeiten